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Johannes Brahms: Janos Starker - cello Gyorgy Sebok - piano Aufnahmen Juni 1964 in der Watford Town Hall, London, von C.R. Fine und Robert Eberenz. Romantische Ausdruckskraft im klassischen Gewand - auf diese Formel gebracht wohnt den Cellosonaten von Brahms dieselbe musikalische Weltanschauung inne, wie sie in vielen seiner Instrumentalwerke zu spüren ist. Obwohl zwischen der Entstehung dieser beiden Stücke eine Zeitspanne von 21 Jahren liegt, bleibt Brahms der Formensprache der Wiener Meister verpflichtet. Der unverkennbare Stil von Brahms schlägt sich bei der e-Moll-Sonate in einem feinfühligen, aber keineswegs zu weichem Strich nieder. Starkers drahtig-straffe Spielweise hält übermäßige Emotionen zugunsten einer schlanken und detailreichen Belebung des Notentextes im Zaum. Dieser abgeklärte, aber scharfe Blick auf Brahms originäre Harmonik und der besonnene Umgang mit den verführerischen Satzbezeichnungen wie „affetuoso“ und „apassionato“ tun auch der zweiten Sonate gut, deren weit verzweigte Thematik die Ohren mit Noblesse verwöhnt. Im Finale folgt dann noch ein heftiges Stakkato-Feuer, das dem Hörer noch einmal die großartige Leistung der beiden Solisten vor Augen führt.